Schöne Grüße aus Indien!

Erschienen am 13. November 2017 in Rover

Nils Gädtke

seit 2001 Pfadfinder, Leiter der Roverstufe

 

Unser Alt-Rover Maxi engagiert sich nach seinem Abitur gerade in einem Projekt in Indien. Sein Freiwilligendienst wird über weltwärts gefördert, das Programm, über das auch Marvin und Christina schon ihre Freiwilligendienste geleistet haben. Wir haben von Maxi eine E-Mail bekommen:

Mein weltwärts-Dienst in Indien

Wer bin ich und was mache ich?

Ich bin Maximilian Schlösinger , 21 Jahre alt, Pfadfinder und wohne eigentlich in Witzenhausen.
Doch seit zwei Monaten habe ich mein gemachtes Nest dort verlassen und mich mithilfe des weltwärts-Programms in ein Land des globalen Südens begeben.
Hier wohne ich nun in Indien in einer sehr netten Gastfamilie und werde für 12 Monate einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst leisten.

Nun stellt sich die Frage was so ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst denn ist?
Im Grunde genommen das Freie Soziale Jahr/der Zivildienst nur eben in einem Entwicklungs- oder Schwellenland. Man arbeitet also in einem sinnvollen Projekt, das entweder der Umwelt oder der Gesellschaft zu Gute kommt das eben entweder in Asien, Afrika, Ozeanien, Osteuropa oder Lateinamerika.

Gut und was mache ich da? Ich habe mich dazu entschieden in einer Schule zu arbeiten.
Deshalb verbringe ich meine 5 tägige Arbeitswoche nun in der Moodugopady Primary School, in der ich die 4-7 Klasse in Englisch unterrichte. Im Unterricht versuche ich den Kindern eine kleine Auszeit vom vielen abschreiben und auswendig lernen zu geben. Das erreiche ich mittels Vokabelspielen und Liedern/Reimen. Erst kürzlich habe ich das tolle Spiel „Last Man Standing“ entdeckt, dort stellen sich die Kinder in einem Kreis auf dann gebe ich ein Thema vor zum Beispiel „Food“ und ein Ball wird durch die Klasse geworfen. Wer den Ball nun fängt muss eine Vokabel, die zum Thema passt sagen und wer keine parat hat, der fliegt eben raus.

Wo mache ich das?

Wie schon gesagt bin ich in Indien gelandet, um genau zu sein an der Westküste Indiens. Der Ort in dem ich mit meinem Mitfreiwilligen Henri lebe heißt Beejadi und gehört zum kleinen Städtchen Kundapura. Man kann sich das etwa so vorstellen wie Witzenhausen und Unterrieden, Beejadi ist Unterrieden und Kundapura Witzenhausen.

Wie ich mitbekommen und auch schon geschmeckt habe ist Kundapura für seinen guten Fisch bekannt, ist auch logisch denn wir sind hier wirklich direkt am Meer. Von meinem Zuhause in Beejadi laufe ich 2km und habe den Strand vor mir. Der sieht nicht so traumhaft aus, wie manch anderer in Indien aber ist dennoch eine gute Sache. Anfangs hat es mich ein bisschen an eine verlassene Insel erinnert mit den Palmen, die den Sandstrand säumen.

Zum Städtchen Kundapura kann ich nur sagen, dass es sich nicht wie ein Städtchen anfühlt, sondern eher wie eine Metropole. Es sind zwar nur ca. 30.000 Menschen die hier leben aber trotzdem ist jeder Ausflug in die Stadt ein kleines Abenteuer auch jetzt noch nach 2 Monaten Aufenthalt.
Mein Gastbruder Henri, mit dem ich in Beejadi zusammen ein Zimmer teile, wohnt eigentlich in Köln und selbst er hat gesagt, dass Kundapura für ihn eine ganz neue Hausnummer ist.
Bisher kann ich sagen, dass Kundapura bunt, vielseitig und sehr schnell ist. (Vor allem der Verkehr!)

Und wie gefällt es mir hier?

Schon nach den ersten Minuten habe ich festgestellt, dass Indien eine gute Wahl war.
Sowohl die malerische Szenerie aus Palmenbäumen, Meer, breiten Flüssen und bunten Häusern, als auch die Kultur und das Essen sind einfach nur spitze. Als Vegetarier komme ich hier voll und ganz auf meine Kosten. Auch die Gastfamilie in der ich lebe und meine Freunde Henri und Amanda sind ein tolles soziales Umfeld für das ich sehr dankbar bin. Ab und zu kommt dann aber doch das Heimweh und dann denke ich viel an Freunde, Familie und Vergangenes, aber ich denke das ist ganz normal und gehört irgendwo auch dazu.

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