Film ab im Pfingstlager – voll lorbeer!

Erschienen am 23. Mai 2018 in Allgemein

Nils Gädtke

seit 2001 Pfadfinder, Leiter der Roverstufe

 

Jedes Jahr zu Pfingsten beginnt für Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland die Reisezeit: Das alljährliche Pfingstlager steht an. Uns vom Stamm Witta zog es in diesem Jahr ins Sauerland: Das DPSG Diözesanzentrum Rüthen des Diözesanverbands Paderborn war unser Ziel. Hier sollte unser Pfingstlager „Einfach Pfadfinden“ stattfinden.

Bereits seit unserem Leiterwochenende im Januar sind wir an einem anderen großen Thema dran: Der Leitergewinnung. Unsere aktuelle Leiterrunde ist zu klein. Daher stand auch dieses Lager ein wenig unter dem Einfluss dieses Projekts: Das ganze Lager wurde mit der Kamera begleitet. Bereits beim der Abreise am Busbahnhof in Witzenhausen war die Kamera dabei und auch die Fahrt mit dem Reisebus wurde natürlich dokumentiert. In Rüthen angekommen galt es, das Lager zu errichten. Küchen-, Schlaf- und Aufenthaltszelte mussten erreichtet werden. Auch das wurde von der Kamera begleitet. Nach dem Aufbauen und einem späten Abendessen traf sich dann der ganze Stamm zum gemeinsamen Singen und zur Abendrunde am Lagerfeuer, bevor es für die Jüngsten auch schon ins Bett ging. Die Großen durften länger am Feuer sitzen, verschwanden aber nach diesem langen Tag auch nach und nach in den Schlafsäcken.

Der Samstag begann mit der Fertigstellung des Lagers. Einige widmeten sich dem Bau des Bannermastes, andere bauten aus Stöcken und Sisal Müllbeutelhalter für das Küchenzelt. Außerdem wurden noch einige Filmaufnahmen gemacht. Nach dem Mittagessen stand dann die Lagerolympiade an: In altersgemischten Kleingruppen stellten die Kinder und Jugendlichen ihre Geschicklichkeit und ihr Können bei Eierlauf, Hindernisparcours, Sackhöpfen und anderen Aufgaben unter Beweis. Die Siegergruppe wurde danach mit geflochtenen Buchenzweigen ausgezeichnet – hierbei entstand das geflügelte Wort des Lagers: Voll lorbeer!

Zum Abendessen gab es dann etwas Besonderes: Gekocht wurde im Dutch Oven – einem gusseisernen Topf, der mit Glut von oben und unten beheizt wird. Schon öfter war damit gekocht worden, von Rollbraten über Gemüsesuppe bis Sauerteigbrot gab es schon viele leckere Gerichte zu verspeisen. An diesem Samstag sollte es Hackbraten sein. Dieser war auch gelungen und sehr lecker, sodass nicht wenige nach dem Essen ein wenig müde und träge waren. Dennoch fand sich der Stamm auch an diesem Abend zur gemeinsamen Singerunde am Lagerfeuer ein.

Der Pfingstsonntag begann mit einer kleinen Wort-Gottes-Feier, die unsere Kuratin liebevoll vorbereitet hatte. Passend zu Pfingsten drehte sich natürlich alles um den heiligen Geist und unsere den Pfadfindern ganz eigene Art, Glauben zu leben. Danach stellte sich den Kindern und Jugendlichen eine neue Herausforderung: Das Kochduell. Das Mittagessen sollte in kleinen Gruppen selbst zubereitet werden. Zutaten wurden zur Verfügung gestellt und eine Jury aus der Leiterrunde würde die Mahlzeiten probieren und bewerten. Voller Motivation und mit ambitionierten Ideen gingen die Gruppen ihre Aufgabe an und zauberten alle leckere bis vorzügliche Haupt- und Nachspeisen, sodass die Jury es nicht leicht hatte, eine Siegergruppe zu küren. Von der Gemüse-Reis-Pfanne über Nudeln mit mediterraner Tomatensauce zu gefüllten Paprika war die Auswahl groß – ausschlaggebend war schließlich eine fruchtige Nachspeise aus Joghurt und Quark mit Schokoladenstücken.

Am Nachmittag begaben sich die meisten auf eine Schnitzeljagd, die mit gemeinsamem Melonen-Essen endete. Ein paar blieben aber am Platz: Bereits seit dem Morgen beschäftigten sich unsere Jupfis, Roverinnen und Rover mit ihren Versprechen, die sie am Abend ablegen wollten. Sie lasen in der Ordnung, reflektierten ihr bisheriges Pfadfinderleben und schwelgten in Erinnerung an frühere Lager und Aktionen, um im Anschluss ihre ganz persönlichen Versprechen zu formulieren.

Am Abend kam dann der ganze Stamm zur großen Feier zusammen. Die Sieger des Kochduells wurden mit goldenen Kochlöffeln ausgezeichnet und dann stand noch ein weiteres Highlight an: Unser Stamm war vor Kurzem zum FairTrade-Stamm ernannt worden. (Übrigens als einer von nur sieben Stämmen bundesweit – bei über 1.000 Stämmen in der DPSG ist das schon beachtlich, finden wir.) Das wollten wir natürlich gemeinsam feiern. Nach einem kleine Rückblick auf die vergangen Aktionen zum Thema wurde feierlich unsere Auszeichnung präsentiert sowie das neue – fair gehandelte und hergestellte – Stammes-T-Shirt präsentiert. Außerdem bekamen alle einen „Wir sind FairTrade-Scouts“-Aufnäher.

Im Anschluss legten als Höhepunkt fünf Jupfis und vier Roverinnen und Rover ihre Versprechen ab. Nach dem Vortragen ihrer sehr persönlichen Versprechenstexte bekamen sie feierlich ihr neues Stufenhalstuch verliehen, das sie fortan mit Stolz tragen dürfen. Gratuliert wurde natürlich persönlich und vom ganzen Stamm.

Der Montag sollte allein dem Abbau und dem Drehen letzter Filmszenen dienen. Kurz vor Abschluss der Abbauarbeiten kam es dann aber leider zu einem Zwischenfall: Der Bannermast war zu schwer für die Tragenden, sodass er mehr Schwung bekam, als er hätte haben sollen, und eine unserer Roverinnen traf. Glücklicherweise stellte sich im Krankenhaus heraus, dass keine schlimmen Verletzungen vorlagen, jedoch erinnert uns dieser Vorfall einmal mehr an die Verantwortung, die wir in unseren Lagern übernehmen. Nicht immer lassen sich Unfälle vermeiden, es ist allerdings unsere Aufgabe, Gefahrensituationen zu erkennen und zu vermeiden. Dies dürfen wir niemals vergessen.

So endete ein ansonsten schönes und erfolgreiches Lager leider mit einem unschönen Vorfall, bei dem wir dankbar sind, dass nicht Schlimmeres passiert ist!

Die Filmaufnahmen, die während des Lagers gemacht wurden, dürft ihr übrigens nach dem Sommer hoffentlich im Capitolkino bewundern. Wir sind derzeit fleißig dabei, einen Werbespot zu basteln.

 

Kommentar hinterlassen:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

One Response

  1. Percy Ring

    24. Mai 2018: War cool