Hühner im Gemeindegarten: Unsere 72-Stunden-Aktion

Erschienen am 2. Juni 2019 in Allgemein

Nils Gädtke

seit 2001 Pfadfinder, Leiter der Roverstufe

 

Vom 23.-26- Mai fand zum dritten Mal bundesweit die 72-Stunden-Aktion statt – die große Sozialaktion des BDKJ (Bund deutscher katholischer Jugend). Zum dritten Mal waren auch wir vom Stamm Witta mit dabei. Nachdem wir im Jahr 2009 den Stadtpark in Witzenhausen aufgemöbelt und 2013 die Fußgängerunterführung an der Werrabrücke renoviert hatten, hatten wir uns auch in diesem Jahr für ein handwerkliches Projekt entschieden.

Die Spannung war groß, als am Donnerstag auf dem Marktplatz pünktlich um 17:07 Uhr die letzten Töne des 72-Stunden-Songs erklangen und Bürgermeister Daniel Herz den Briefumschlag mit unserer Aufgabe öffnete:

Vom Pfarrgarten zum Ort der Begegnung: Umgestaltung des Gemeindegartens in Hundelshausen

Das war also der Titel unserer Aufgabe für die nächsten 72 Stunden. Also machten sich rund 30 Wös, Jupfi, Pfadis und Rover auf nach Hundelshausen, um den Pfarrgarten zu begutachten. Dort wartete bereits Pfarrer Christian Schäfer auf uns und stellte uns seine Vision für den Garten vor. Es sollte viel geschehen: Ein Hühnerstall mit Außengehege sollte entstehen, ein Barfußpfad angelegt, ein Vogelhaus auf einen Baumstumpf montiert, ein Insektenhotel, eine überdachte Lagerstelle für Feuerholz und ein Sonnensegel gebaut werden. Außerdem sollten Beete vom Unkraut befreit und neu bepflanzt werden. Es gab also genug Aufgaben und so machten wir uns direkt an die Planung, um am nächsten Morgen direkt starten zu können.

Am Freitagvormittag war dann viel los im Pfarrgemeindegarten: Nicht nur über 30 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, sowie fleißige Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde widmeten sich der Umgestaltung des Gartens, nein, auch von der benachbarten Grundschule waren mehrere Klassen sowie die Gartenbau-AG gekommen, um zu helfen. Und so waren zu Spitzenzeiten über 130 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Garten und damit beschäftigt, Samenbomben herzustellen, Beete zu jäten, Pfähle für das Sonnensegel einzuzemenieren, Bretter für den Zaun des Hühnergeheges zuzuschneiden oder schon Pfähle für den Zaun in den Boden zu schlagen.

Gegen Mittag wurde es dann zwar ruhiger im Garten, aber nicht weniger emsig. Den ganzen Tag über wurde gesägt, gestrichen und gehämmert. Spontan waren noch 5 Tonnen Schotter für die Erweiterung der Feuerstelle angeliefert worden und mussten mit Schubkarren in den Garten gefahren werden, das Plateau für den Hühnerstall wurde bereits gesetzt und erste Pläne für das Insektenhotel erstellt. Am Abend hatten fleißige Helfer aus der Gemeinde bereits das Sonnensegel fertig aufgebaut!

Am Samstag gesellten sich zu den Pfadfinderinnen und Pfadfindern sowie den Helferinnen und Helfern aus der Gemeinde dann noch viele Eltern der Kinder und Jugendlichen. Mit neuem Tatendrag ging es bereits am Morgen los und über den ganzen Tag bis in die späten Abendstunden erschallte ein Gewirr aus Hämmern, Schrauben, Sägen, Singen und Pfeifen im Gemeindegarten. Abends um halb 12 konnten wir dann zufrieden feststellen: Wir werden pünktlich fertig sein! Der Hühnerstall und das Insektenhotel waren bezugsfertig, der Zaun für das Gehege strahlte bunt in den Garten hinein und auch das Vogelhaus, das die Werk-AG der Gelstertalschule gebaut hatte, thronte auf seinem Baumstumpf. Der Barfußpfad war angelegt und probegelaufen worden und selbst dem Unterstand für das Feuerholz fehlte nur noch die Dachpappe. Beete und Feuerstelle waren sauber und ordentlich und so konnten wir nach einer kurzen aber schönen Lagerfeuerrunde müde und zufrieden in die Schlafsäcke kriechen.

Den Sonntag widmeten wir dann letzten Schönheitsarbeiten. Der Hühnerstall wurde bunt verziert und die Unordnung der letzten Tage beseitigt, damit zum Gottesdienst, der das Gemeindefest, das an diesem Tag stattgfinden sollte, eröffnete, alles fertig und vorzeigbar war. Im Rahmen des Gemeindefests konnten sich alle Interessierten die Arbeit der vergangenen 72 Stunden ansehen und auch fünf neue Bewohnerinnen konnten ihr neues Reich begutachten: Gemeinsam mit Landrat Stefan Reuß und Bürgermeister Daniel Herz hießen wir fünf Hennen in ihrem neuen Stall willkommen. Wir wünschen dem Kindergarten Gelstertaler Spatzen, der die Betreuung der Hühner übernehmen wird, viel Spaß und viele leckere Eier!

Am Ende bleiben neben Hühnerstall und Insektenhotel vor allem zwei Dinge: Zufriedenheit und Dankbarkeit. Wir sind unglaublich dankbar für die große Unterstützung aus der Gemeinde, für jede Arbeitsstunde, jedes Gummibärchen und jeden gespendeten Kuchen, für Lob und für die gemeinsame Zeit! Wir freuen uns schon jetzt darauf, die Hühner einmal zu besuchen und nach den Sommerferien unsere neue Wölflingsgruppe in Hundeshausen zu eröffnen!

Wir danke alle Helferinnen und Helfern für die großartige Unterstützung. Außerdem möchten wir uns für die Spenden bedanken, die zur Umsetzung unseres Projektes beigetragen haben.

Unser 72h Video:

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