Politische Bildung hautnah: Unsere Reise nach Berlin

Erschienen am 28. Januar 2025 in Stufen

Nils Gädtke

seit 2001 Pfadfinder, Leiter der Roverstufe

 

Mit insgesamt 12 Rovis, 4 Pfadis und 4 Leitenden unseres Stammes haben wir uns vom 13. bis 17. November 2024 auf den Weg nach Berlin gemacht. Wir reisten mit dem Zug an und waren in einer gemütlichen Unterkunft in Köpenick untergebracht, von wo aus wir die Hauptstadt erkundet haben.

Politik erleben: Spannende Einblicke in den Bundestag

Ein Höhepunkt unserer Reise war der Besuch im Bundestag. Hier konnten die Pfadis und Rovis nicht nur die beeindruckende Architektur bewundern, sondern auch viel über die politische Arbeit erfahren. Besonders spannend war ein Treffen mit der Abgeordneten Awet Tesfaiesus. Sie nahm sich die Zeit, auf unsere Fragen einzugehen, und eröffnete uns einen Einblick in ihren Alltag und die Herausforderungen ihres Berufs. Leider fiel eine geplante Plenardebatte aus, was für viele eine Enttäuschung war. Wir versuchten jedoch, diesen Programmpunkt mit einem Livestream aus dem Bundestag am nächsten Morgen (Freitag früh) nachzuholen, was der Gruppe dennoch einen Einblick in die Debatten ermöglichte.

Geschichte hautnah: Bernauer Straße und Stasi-Museum

Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte war ein weiterer wichtiger Bestandteil der Reise. An der Bernauer Straße besuchten wir die erhaltenen Mauerstücke und erfuhren mehr über die Auswirkungen der Teilung Berlins. Einige aus der Gruppe nutzten zudem die Gelegenheit, das Stasi-Museum zu besuchen. Die Ausstellung war fesselnd und gab Einblicke in die Mechanismen der DDR-Staatssicherheit. Diese Erlebnisse regten uns zu intensiven Diskussionen an und hinterließen bleibenden Eindruck.

Abenteuer und Gemeinschaft in der Großstadt

Neben den Bildungsprogrammpunkten kam natürlich auch der Spaß nicht zu kurz. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durchquerten wir die Stadt und erlebten Berlin von seiner lebendigsten Seite. Unsere Entdeckungsreise führte uns zu farbenfrohen Graffitis, einladenden Flohmärkten und kulinarischen Highlights wie einem berühmten Gemüsedöner. Ein besonderer Höhepunkt war das Stöbern auf einem der großen Flohmärkte, wo viele von uns kleine Schätze fanden.

Die Freizeitgestaltung außerhalb der politischen Bildungsangebote wurde dabei weitgehend von den Jugendlichen selbst organisiert. Uns ist es wichtig, Mitbestimmung zu fördern und den Teilnehmenden Raum zu geben, ihre eigenen Ideen und Wünsche umzusetzen. Besonders beeindruckend war, wie gut die Jugendlichen in Kleingruppen die Herausforderungen einer Großstadt meisterten. Für viele war es das erste Mal, dass sie eigenständig eine Großstadt erkundeten – und sie bewiesen dabei große Selbstständigkeit und Organisationstalent.

Stärkung der Gemeinschaft und ein gelungener Abschluss

Nach jedem Tagesprogramm nahmen wir uns Zeit für eine gemeinsame Reflexion. Die Jugendlichen teilten ihre Eindrücke und Erlebnisse, was den Zusammenhalt in der Gruppe stärkte und half, die verschiedenen Perspektiven auf die Aktivitäten zu verstehen.

Am Sonntag, den 17. November kehrten wir mit neuen Erfahrungen, vielen Eindrücken und gestärkter Gemeinschaft glücklich nach Hause zurück. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die diese Fahrt durch ihre Planung und Unterstützung möglich gemacht haben! Wir freuen uns schon auf unser nächstes Abenteuer!

Kommentar hinterlassen:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*